Sri Aurobindo kam am 4. April 1910 nach Pondicherry, um ein spirituelles Ziel - die supramentale Transformation – zu erreichen, das
noch niemand zuvor erfolgreich versucht hatte. Während Sri Aurobindo sich im Freiheitskampf in Bengalen engagierte, erhielt er einen „adesh“ (einen göttlichen Befehl), nach
Pondicherry zu gehen. In einem seiner Briefe an einen Schüler schrieb er: „Pondicherry ist mein Rückzugsort, meine Höhle der Tapasya, nicht der asketischen Art, sondern der Art,
die ich selbst entwickelt habe.“
Der Tag seiner Ankunft in Pondicherry ist ein sehr bedeutendes Ereignis, das zu einer grundlegenden Veränderung des menschlichen Schicksals
führte und die Möglichkeit einer neuen Welt, einer neuen Menschheit eröffnete, deren Leben auf einem höheren Bewusstsein beruhen wird. Seit seiner Ankunft in Pondicherry war Sri
Aurobindo unermüdlich damit beschäftigt, die Grundlagen für diese neue Welt zu schaffen. Sri Aurobindo sagte: „Wir wollen keine Aktivität der Welt ausschließen. Politik, Handel,
soziale Organisation, Poesie, Kunst, Literatur – alles wird bleiben. Aber alles wird ein neues Leben, eine neue Form bekommen...“ Und dann sein Aufruf zur kollektiven
Arbeit, um dieses Ziel zu erreichen:
„Wenn wir uns als Einzelne überall ausbreiten, wird zweifellos etwas erreicht werden; wenn wir uns als Sangha* überall ausbreiten, wird
hundertmal mehr erreicht werden.“ [Sangha: kollektiver Körper, göttliche Gemeinschaft]. (zitiert aus einem Newsletter des Sri Aurobindo Center, Berchtesgardener Land)
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Sri Aurobindo
Das Symbol von Sri Aurobindo: Das absteigende Dreieck repräsentiert Sat-Chit-Ananda.
(Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit) Das aufsteigende Dreieck repräsentiert die aufstrebende, sehnende Antwort der Materie in der Form von Leben, Licht (Erkenntnissuche) und Liebe.
Die Verbindung beider im Quadrat - der zentrale Platz - ist die vollkommene Manifestation, die ihr Zentrum im Lotus, dem göttlichen Avatar hat.
Das Wasser - innerhalb des Quadrats - repräsentiert die Vielfalt, die Schöpfung, sowie die sieben Bewusstseinsebenen.
Als ich mit Sri Aurobindo zum ersten Mal in Berührung kam - vor ca. 50 Jahren über das Buch
"Auroville. Stadt des Zukunftsmenschen" - ging ich sofort in starke Resonanz mit ihm! Etliche weitere Bücher und Schriften folgten: es war lange Zeit für mich unfassbar,
was ich dort zu lesen bekam: eine mögliche Transformation des jetzigen Menschen in einen “Übermenschen” mit einem “göttlichen” Körper!
Der Begriff „Übermensch“ wird ja von verschiedenen Seiten mit unterschiedlichem Bedeutungsgehalt benutzt.
Am bekanntesten ist wohl der Typus nach Nietzsche als „Idealbild des Menschenmöglichen“, und zwar durch einen höheren Grad derselben Eigenart: durch eine ausgeweitete Persönlichkeit,
ein vergrößertes und übertriebenes Ich, vermehrte Macht des Denkens und erhöhte Vitalkraft – gewissermaßen ein ichhaftes Übermenschentum, das sich durch mentale und vitale Herrschaft über die
normale Menschheit durchsetzt.
Oder der „Herrenmensch“ in der Ideologie des Nationalsozialismus, der das Gegenstück zu dem
„Untermenschen“ darstellte (dessen angebliche Unterlegenheit nicht mehr soziologisch, sondern biologisch begründet wurde)... und der als Angehöriger einer angeblich geistig,
politisch und kulturell überlegene „Herrenrasse“ nordischer Abstammung das Recht hätte, über andere zu herrschen und sie zu unterdrücken... oder sogar auszurotten.
Aurobindos „Übermensch“ (superman) meint aber etwas total anderes! Er meint damit eine noch ausstehende Evolution, die eine
neue Spezies Mensch hervorbringen würde, quasi ein Wesen mit der Souveränität des Göttlichen Geistes bis hinunter zu seinen eigenen
Ausdrucks-„Werkzeugen“... ein Wesen, das also sein Göttliches Selbst bis hinein in seine Verkörperung ... bis hinein in die Körperzellen - verwirklicht hat.
Das bedeutet aber, dass die Göttliche Kraft, die er auch die „Wahrheits- Kraft des Göttlichen Lichts“, die „schöpferische Bewusstseins-Kraft
“ oder das „Supramental“ nennt, auf die Erde herabkommen muss und als eine lebendige Kraft dann im gesamten Erdbewusstsein „verankert“ sein muss,
so wie das Denkmental und das höhere Mental bereits da sind.
Aber, meint Aurobindo, so wie ein Tier aus der Gegenwart der denkenden Mentalkraft keinen Vorteil
ziehen kann... und ein unentwickelter Mensch nicht aus der Gegenwart der höheren mentalen Kraft, so wird auch nicht jeder beliebige Mensch in der Lage sein können,
von der Gegenwart der supramentalen Kraft zu profitieren. Man müsste bereit sein, die Bedingungen und Entwicklungsstufen Stück für Stück auf sich zu nehmen,
die für die Verwirklichung und Transformation erforderlich sind.
Er war aber kein Theoretiker oder Philosoph, sondern er arbeitete sehr konkret an dieser seiner Mission:
Er hat die Verankerung dieser Supramentalen Kraft und seines Wahrheitsbewusstseins im Erdbewusstsein – zusammen mit seinem geistigen weiblichen Komplementär-Pol Mira Alfassa
(in seinem Ashram ‘Mutter’ genannt) schon geschaffen und ... (dieser transformativen Höllenarbeit verlieh Aurobindo in ergreifender poetischer Form hier Ausdruck) ... darüber hinaus eine Umprogrammierung der Zellen so weit vorangebracht,
dass ein erster Übermensch im Sinne einer neuen Spezies jetzt in Erscheinung treten könnte! (Das war quasi ihr Auftrag!)
In einer früheren Inkarnation war Aurobindo übrigens Leonardo da Vinci.

Quelle dazu: Michael Klostermann. Auroville. Stadt des Zukunftmenschen, S. 69
“1940 trug sich folgendes Gespräch zu, als die Mutter gerade Blumen zusammenstellte.
Es war abgemacht, dass ich [Champaklal, der persönliche Diener von Sri Aurobindo und ‘Mutter’] während dieser Zeit Gemälde und Abbildungen zeigen konnte.
Champaklal: »Kann ich dir jetzt die Abbildung zeigen (Leonardos Mona Lisa)? “Die Mutter lächelte und erwiderte: “Ja, ja.”
Nachdem sie das Bild gesehen hatte, sagte sie: “Das ist das beste.” Champaklal. “Ja, wirklich?”
Die Mutter: “Ich denke so. Wir werden sehen. Sri Aurobindo war der Künstler.” Champaklal: “Leonardo da Vinci?” Die Mutter lächelte liebevoll: “Ja.”
Dann deutete ich [Champaklal] auf das Bild und sagte: »Mutter ich glaube, das bist du?” Die Mutter: “Ja, erkennst du nicht die Ähnlichkeit?” [...]
(Aus »Champaklal speaks«.)
Nachfolgend ein schönes Video über die angestrebte Verwirklichung
des WAHRHEITSBEWUSSTSEINS hier auf Erden bzw. über die supramentale Transformation des Erdbewusstseins bzw. von der Verheißung der “Errichtung des Reiches Gottes auf Erden”.
 (englisch, aber mit sehr guten deutschen Untertiteln -->Einstellungen!!)
Kommentare dazu bitte an: j.hawlitzki@online.de
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Betreff: Kommentar zu Blog Aurobindo 1
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Ich werde sie dann hier veröffentlichen
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